Was wäre ein Film ohne Geräusche? Sounddesign ist die unsichtbare Kunst, die Geschichten lebendig macht. Es geht dabei nicht nur um Musik oder Dialoge, sondern um all die kleinen Klänge, die eine Szene füllen: vom Rascheln der Blätter bis zur donnernden Explosion. Sounddesign ist das Bindeglied zwischen dem, was wir sehen, und dem, was wir fühlen.
Ich höre was, was du nicht hörst
Die Welt mit anderen Ohren wahrnehmen
Unsere Umgebung ist voller Geräusche, die wir oft überhören: das Summen eines Kühlschranks, Schritte auf Kies oder der Wind in den Bäumen. Auch in stillen Momenten gibt es Klänge, die eine Szene zum Leben erwecken. Genau diese Details machen gutes Sounddesign aus.
In Filmen hört man selten den Originalton. Geräusche wie Schritte, knarrendes Holz oder das Rascheln eines Umhangs werden im Studio nachgestellt – das nennt sich Foley. Diese Nachvertonung lässt Szenen realistischer wirken, ohne dass wir es bewusst bemerken.
Gutes Sounddesign orientiert sich nicht nur an der Wirklichkeit, sondern an dem, was wir erwarten. Ein Faustschlag im Film klingt lauter und dramatischer als in echt – und genau das verstärkt die Emotionen.
Sounddesign ist mehr als Realität
Das beste Kompliment: Unbemerkt bleiben
Perfektes Sounddesign fällt nicht auf, weil es so selbstverständlich wirkt. Schlechte Geräusche hingegen reißen uns sofort aus der Illusion: Eine Frau in High Heels, die nach Turnschuhen klingt, wirkt unnatürlich. Ohne gutes Sounddesign erscheint ein Film leer und distanziert – selbst ohne Musik wäre er glaubwürdiger als ohne Geräusche.
Sounddesign zieht uns in die Welt des Films und lässt uns in der Geschichte versinken. Mein Tipp: Schau deinen Lieblingsfilm noch einmal und achte dabei nur auf die Geräusche. Du wirst überrascht sein, wie viele Details dir bisher entgangen sind.
Eine Welt voller Klänge
FunFact: Was ist der berühmteste Sound?
Der Wilhelmsschrei hat es zu internationaler Berühmtheit gebracht. Jeder, wirklich jeder hat ihn schon gehört. InStarWars, Toy Story, Herr der Ringe und bei den Simpsons taucht er auf. Beim Tatort kommt er ebenso vor wie in Videospielen. Erstmals wurde das kurze Soundfile wohl 1951 im Film “Die Teufelsbrigade” benutzt. Seither machen sich die Sounddesigner aus aller Welt einen Spaß daraus, diesen Schrei in ihren Filmen zu verwenden – er ist ein berufsspezifischer Running-Gag der Sounddesigner geworden.
Wir verlinken hier gerne eine Sammlung an Wilhelmsschrei-Momenten. Aber Vorsicht: Wer ihn einmal gehört hat, kann ihn nie wieder Nicht-Hören…
Anhören - oder lieber nicht?
silberstern wünscht viel Spaß beim Zuhören – mit anderen Ohren!